Wird schon, Grethe. Wird schon... sagte Wilde, und ging Richtung Schloss zurück. Er drehte sich um und sagte: Ach ja, würdet ihr mich auch begleiten, wenn ich auf Reisen bin?
Erhebt Euch, Grethe. So genau nehm ich das nicht. Hier sind alle etwas lockerer.
Wilde schaute sie an, und dachte, das er erst mal seinen Schneider rufen werden müsse.
Mein Arbeitszimmer, werte Grethe, das findet im Schloss Limpurg. Es befindet sich im zweiten sock, und dort ist es leicht zu finden. Meine treue Freundin liegt dort, und freut sich über jeden Besuch. Die Cockerdame Frieda wird es euch sicherlich zeigen.
wilde hörte es von seinen Wachen, das da jemand sei, der um Einlass bittet. Nach dem seine Wachen nicht sagen konnten, wer es denn sei, ging er selber zum Tor, und schaute nach.
Ahh, die werte Grethe. Tretet ein! Ihr könnt euch hier umschauen, und ich erwarte Euch dann in meinem Arbeitszimmer.
An die Wachen gerichtet sagt er: Diese Person hat erst mal ungeschränkten Zugang zu meinen Länderrein.
Schon vor der Entstehung der Ritterorden gab es Turniere oder Kampfspiele, in denen zwei oder mehr Ritter mit eingelegter Lanze aufeinander lossprangen und sich aus dem Sattel zu heben versuchten oder sich mit dem Schwert hieben. Schon Theodorich, der König der Ostgoten, soll sie in Italien, statt der abscheulichen Gladiatorengefechte, eingeführt haben; und wenn dies wahr ist, so verdient er dafür alles Lob, denn wirklich ist das Lanzenbrechen ein weit edleres Spiel, als die blutigen Kämpfe der Gladiatoren; edler auch, als das Ringen und die Faustkämpfe der Griechen bei den olympischen Spielen.
Es finden sich Spuren bei den Geschichtsschreibern, dass bereits die Söhne Ludwigs des Frommen geordnete Waffenspiele hielten und Heinrich der Vogelsteller führte ebenfalls ritterliche Waffenübungen bei den Deutschen ein, die man als erste Spuren der Turniere in Deutschland ansehen kann. Von dort an wurden sie immer beliebter; aber im elften Jahrhundert kamen sie erst durch die Ritterzünfte richtig in Gang.
Das Turnier
Sie wurden normalerweise zur Feier eines festlichen Tages, z. B. bei einer Krönung, bei der Vermählung einer Prinzessin oder bei der Aufnahme eines jungen Ritters veranstaltet und der dazu festgesetzte Tag lange vorher bekannt gemacht. Von allen Seiten strömten dann prächtig vom Kopfe bis zu den Füßen geharnischte Ritter zahlreich herbei. Nur solche aber, die von gutem Adel waren und es beweisen konnten, wurden als Kämpfer zugelassen. Ihre Pferde waren geharnischt, wie die Reiter, so dass es schwerer war, sie zu verwunden. Der Platz, auf dem die Turniere gehalten wurden, war mit Schranken umgeben.
Die Damen standen als Zuschauerinnen auf einem Balkon oder auf hohen Gerüsten. Ihre Aufgabe war es, vor dem Anfang der Spiele die ausgehängten Waffen der Ritter zu untersuchen und am Ende die Preise zu verteilen. Von allen musste ihnen mit großer Höflichkeit und Achtung begegnet werden. Wer eine Dame lästerte, auf den schlugen die übrigen Ritter los, bis die Frauen selbst um Gnade für ihn baten. Bisweilen ließ man auch solche Lästerer schimpflich auf dem Schrankengebälke reiten.
Die teilnehmenden Ritter
Die Ritter, die miteinander kämpfen sollten, wurden durch das Los oder auch nach ihrem Rang gepaart. Die Trompeten gaben das Zeichen zum Anfang des Spiels. In pompösem Aufzug kamen sie, unter kriegerischer Musik, in die Schranken geritten. Ein Herold rief diejenigen, die zuerst gegeneinander kämpfen sollten, namentlich auf. Manchmal erschienen auch unbekannte Ritter mit geschlossenem Visier, die sich nicht zu erkennen geben wollten, aber doch den Kampfrichtern ihren Stand anvertraut haben mussten. Diese wurden nach den Bildern auf ihrem Schild aufgefordert, z. B. der Löwenritter, der Drachenritter. Aus den Bildern auf den Schilden sind in der Folge die Wappen der Fürsten und Edelleute entstanden.
Das Lanzenstechen
Den Anfang des Kampfspieles machte das Lanzenstechen. Mit eingelegten, starken Lanzen, die immer eine gute stählerne Spitze hatten, und kräftigem Arm, versuchten sich die Ritter gegenseitig vom Pferd zu stoßen. Bisweilen gelang dies einem von ihnen; öfters aber, wenn beide fest im Sattel saßen, zersplitterten die Langen an den stählernen Brustharnischen. Manchmal wurden auch beide Kämpfer gleichzeitig aus dem Sattel auf die Erde geworfen oder stürzten rücklings, samt ihren bäumenden Rossen, die sich fest am Zügel hielten, zu Boden.
Hatten sie in solchen Fällen nicht den Hals oder ein Bein oder das Rückgrat gebrochen, so griffen sie zu dem Schwert und hieben aus Leibeskräften aufeinander los. Die gute Rüstung widerstand den Streichen und es wurde selten einer gefährlich verwundet.
Ging die Hartnäckigkeit so weit, dass sie auf ein gegebenes Zeichen nicht voneinander ablassen wollten, so eilten die Grieswärtel (Ruhestifter) herbei und rissen sie auseinander. Drängte sich aber das neugierige und zu sehr teilnehmende Volk in die Schranken, so kamen die Prügelknechte heran gerannt und prügelten es wieder beiseite.
Nach dem ersten Paar wurde das zweite aufgerufen; oft schlug man sich auch scharenweise, wie bei einem Handgemenge im Krieg. Nach den Rittern versuchten die Knappen ihre Geschicklichkeit gegeneinander, und dies nannte man ein Gesellenstechen.
Nach dem Turnier
Den Beschluss der Feierlichkeit machte die Verteilung des Dankes, das heißt des Preises, an denjenigen, der in allen Arten des Kampfes den Sieg davon getragen hatte. Dieser Dank wurde ihm von einer der schönsten oder vornehmsten Damen überreicht. Er bestand in einer goldenen Kette oder einem Schwert oder in einem prächtigen Wehrgehänge oder einer Leibbinde usw. Der Ritter empfing ihn auf den Knien und küsste dafür züchtig die Dame auf ihren Rosenmund.
Nach dem Turnier setzte man sich zur Tafel. Vorher aber wurden die Sieger von den Frauen und Jungfrauen entwaffnet und mit prächtigen Feierkleidern bekleidet. Bei Tische saßen die Ritter zwischen den lieblichsten unter ihnen und unterhielten sie mit freundlichen Gesprächen.
Verletzungen und Todesfälle durch Turniere
Die Turniere waren ein schönes und edles, aber zugleich gefährliches Spiel, das oft für manchen Ritter einen traurigen Ausgang nahm. Dem einen wurden dabei ein paar Rippen gebrochen, dem anderen ein Auge ausgestoßen, der dritte wurde von seinem stürzenden Pferd zerdrückt. Ein Markgraf, Johann von Brandenburg, blieb tot auf dem Platz liegen.
Dem Pfalzgrafen Friedrich II. wurde das Rückgrat zerschmettert; der König Heinrich II. von Frankreich hatte das Unglück, auf einem Turnier von dem Grafen Montgommery in das Auge gestochen zu werden und starb an der Wunde. Bisweilen brach auch auf den Turnieren alter Groll in offenbare Feindseligkeiten aus und dann halfen keine Grieswärtel und keine Prügelknechte mehr. Die Ritter stachen, hieben und schlugen aufeinander ein, bis der Kampfplatz voll Toter lag. Man hat Beispiele, dass über vierzig auf dem Platz liegen blieben.
Der Ursprung des Ritterwesens gehört noch zu dem Sittengemälde jener Zeit. Es entstand unter den Unruhen des Faustrechts und gestaltete sich noch bestimmter durch die Unruhen im elften Jahrhundert. Mehrere gut denkende Edelleute, die die Greuel, die damals begangen wurden, nicht mehr länger mit ansehen konnten, verbanden sich zum Schutz der öffentlichen Sicherheit; sie gelobten einander, sich aller Verdrängten, besonders der Witwen und Waisen, treulich anzunehmen, den Armen zu helfen, fromm zu sein und niemandem Unrecht zu tun.
Die Aufnahme in den Ritterstand
Der Gedanke, sich auf solche Art der Gottheit wohlgefällig zu machen und den Heiligen nachzuahmen, begeisterte sie bald zu einer schwärmerischen Tapferkeit. Sie glaubten für Gott selbst zu streiten und sahen ihren Bund als etwas Heiliges an. Deswegen wurde auch festgesetzt, dass die Aufnahme in ihre Zunft nicht ohne fromme Feierlichkeiten und andere Zeremonien geschehen sollte. Wer sich wollte zum Ritter schlagen lassen, der musste sich erst durch Fasten, Beichten und Kommunizieren gehörig dazu vorbereiten und eine Nacht in voller Rüstung unter den Waffen verbringen. Man wählte ihm, wie bei der Taufe, einen oder mehrere Paten, lud eine Menge Zeugen zu der Feierlichkeit ein und veranstaltete ein glänzendes Fest.
Der künftige Ritter durfte aber nicht mit am Tisch sitzen. Es wurde ihm ein besonderes, kleines Tischchen gedeckt, an dem er ganz allein saß; auch war ihm nicht vergönnt, während der Mahlzeit zu sprechen oder zu lachen, nicht einmal zu essen. Den Tag darauf führte man ihn in die Kirche. Er hatte das Schwert nicht an der Seite, sondern am Hals hängen.Es wurde erst ein Hochamt gehalten, dann segnet der Priester ihn ein. Er kniete nieder vor demjenigen, der ihn zum Ritter schlagen sollte. Normalerweise tat es ein tapferer Krieger mit drei Schwertschlägen, die er ihm im Namen Gottes, des heiligen Michael und des heiligen Georg auf den Hals gab. Die Vornehmsten unter den anwesenden Gästen schnallten ihm hierauf die Sporne an die Füße und legten ihm den Panzer oder das Panzerhemd, die Arm- und Beinschienen und die Panzerhandschuhe an.
Nun erst begannen die Feste und öfters glänzende Turniere. Noch gewöhnlicher aber wurde der Ritterschlag an den Höfen der Könige bei großen Feierlichkeiten in Gegenwart einer Menge Fürsten, hoher Geistlichen, Ritter und Edelfrauen vorgenommen. War der junge Ritter der Sohn eines Fürsten, so schlug er, um Gebrauch von seinen Rechten zu machen, gleich wieder einige andere zum Ritter.
Die Voraussetzungen, um Ritter werden zu können
Wer den Ritterschlag erlangen wollte, der musste mindestens 21 Jahre alt sein und vorher als Bube und Knappe die Ritterkünste an dem Hof eines Fürsten oder Ritters, fern vom väterlichen Hause, erlernt haben. Bis zum 14. Lebensjahr hießen solche Jünglinge Buben, dann wurden sie Knappen und besorgten als solche die Pferde und die Waffen des Ritters, dem sie dienten; sie wurden seine Stall- und Reitknechte, begleiteten ihn auf seinen Zügen und führten ihm sein Streitross nach, bis sie endlich das Alter erreicht hatten, in dem sie selbst Ritter werden konnten. Früher war es ihnen nicht vergönnt, mit anderen Rittern die Lanze zu brechen.
Die ersten Ritterzünfte bildeten sich wahrscheinlich in Frankreich oder Spanien. Wer darunter aufgenommen werden wollte, der musste von gutem Adel, das heißt, ein Schloss- oder Burgbesitzer oder ein hoher Kronbeamter sein oder von einem solchen abstammen, denn von Adelsbriefen wusste man bis zum 12. Jahrhundert noch nichts. Auch musste ein unbescholtener Ruf vor ihm hergehen.
Das Leben des Ritters
Das Ritterwesen fand großen Beifall. Überall standen die Ritter in hoher Achtung. In ihren Burgen lebten sie wie kleine Könige und als unumschränkte Herren in Pracht, Reichtum, Liebe und heiterem Lebensgenuss. Ritten sie zur Jagd oder zu einer Fehde aus, so zogen sie alle Augen auf sich durch ihre guten Waffen und ihre glänzende Rüstung; hausten sie in ihren Schlössern, so wurde täglich gezecht und geschmaust. Mit dem besten Wein waren ihre großen Humpen bei festlichen Gelagen gefüllt. Man lebte da selig, wie im Himmel. Es wurden im Land Erzählungen und romantische Gesänge von frommen Helden bekannt, die in der weiten Welt umher gezogen waren, Räuber bestraft, Gefangene befreit, Riesen, Helden und Zauberer getötet und eine Menge Wundertaten verrichtet. Von der Art war die Geschichte des fabelhaften Königs Artus mit seinen vielen Rittern, mit denen er nach jedem rühmlichen Abenteuer an einer runden Tafel schmauste und zechte, damit kein Rangstreit unter ihnen entstehen konnte. Auch von Karl dem Großen und seinen zwölf Pairs erzählte man viele ritterliche Taten, die von den jungen Edelleuten mit Entzücken angehört wurden und sie mächtig zur Nacheiferung entflammten.
Noch höher wurde der romantische Geist, der sie belebte, durch die Gelübde und feierlichen Schwüre gestimmt, die ihnen öfters bei ihrer Aufnahme in den Ritterstand die Geistlichkeit abnahm und zu deren Erfüllung sie keine Gefahr scheuen durften. Bald wurden junge schwärmerische Köpfe durch die Kreuzzüge noch mehr begeistert. Gegen die Ungläubigen zu Felde zu ziehen, das heilige Land den Händen der Muselmänner zu entreißen, für Gott und den christlichen Glauben, für Ruhm und Vaterland zu fechten – dieser Gedanke erhob alle Herzen. Man sah den Himmel offen und die Augen aller Heiligen zur Erde auf die Taten gerichtet, die Gott zu Ehren verrichtet werden sollten. Bild 89: Kreuzritter im heiligen Land geraten in einen Hinterhalt. Man sieht noch den Pfeil in der Brust des vordersten Reiters stecken. Aufgescheucht reiten die Pferde weiter.
In Kriegszeiten führten die Bürger die Waffen. Wenn ein Feind in das Land eindrang, verließen sie ihre Mauern, waren flink hinter seinem Nachtrab her, töteten ihm eine Menge Leute, nahmen seine Wagen, sein Gepäck weg und wenn er mit Macht gegen sie zurückschlug, zogen sie sich in ihre Städte zurück.
Die romantischen Ritter kommen im 13. Jahrhundert auf
Nach den Kreuzzügen, im 13. und 14. Jahrhundert, kamen aus Spanien und Italien neue Erzählungen von anderen Rittern, die in der Welt umher gezogen waren und eine Menge kühner Taten verrichtet hatten, die ihnen von ihren Damen waren aufgetragen worden. Sie kämpften, um ihren Schönen zu gefallen, gegen hundert anderen Rittern, mit Riesen und Feuer speienden Drachen. Man staunte über ihre Abenteuer und brannte vor Verlangen, es ihnen nachzumachen. So gesellte sich nun, bei den neueren Rittern, zu Ruhm und Andacht, auch noch Galanterie. Hier taten sich besonders die französischen Ritter hervor, die sich durch Leichtigkeit, Gewandtheit und feine Sitten vor den Deutschen auszeichneten, die noch größtenteils ihre alte Rohheit und Ungeschliffenheit, aber auch einen höheren Ruhm der Treue, der Tapferkeit und des Glaubens beibehalten hatten.
Wie der Ritter um die Gunst seiner Angebeteten kämpfte
Die Liebe nahm jetzt eine schwärmerische, dichterische Gestalt an. Ehe ein Ritter um ein Fräulein freite, spielte er vorher einen langen Liebesroman mit ihr; sie ließ ihn viele Jahre über ihre Strenge seufzen und stellte seine Treue und Standhaftigkeit auf harte Proben. Er musste auf gefährliche Abenteuer ausgehen, um ihre Gegenliebe zu verdienen und alle anderen Ritter zwingen, zu bekenn, dass sie schöner als deren eigene Liebchen sei.
In dieser Absicht beschenkte sie ihn mit ihrem Bild, das er am Hals trug und mit einem anderen Zeichen ihrer Gunst, einer Leibbinde, einem Federbusch oder einem Band, das ihn an sie erinnern und in Stunden der Gefahr ihm zur Stärkung und Ermunterung dienen sollte. Auch gab sie ihm einen Wahlspruch mit auf den Weg, den er beständig im Mund führte, z. B. „Alles für Liebe und Treue“ usw. Auf solche Art entstanden die so genannten „irrenden Ritter“ und die vielen Romane, in welchen ihre Taten beschrieben sind.
Schlusssatz
Viele hätte man auch „bettelnde Ritter“ nennen können, denn sie zogen bloß in der Welt herum, damit sie auf Ritterburgen, wo sie als Gäste einkehrten oder in reichen Klöstern mit ihrem Ross gefüttert wurden, weil sie ohne Eigentum waren und nicht wussten, wie sie sich anders helfen sollten.
Dieses Ritterwesen dauerte bis zur Erfindung des Schießpulvers und der Feuergewehre, von welcher Zeit an die Kriegskunst eine andere Gestalt annahm. Einige neue Ritterorden aber, die durch die Kreuzzüge entstanden waren, wie z. B. der Malteser- oder Johanniter-Orden und der deutsche Ritterorden, haben sich bis auf unsere Zeiten erhalte.
Die Ritterorden wurden gegründet, um Pilger zu schützen, das Heilige Land und Heiden zu befreien und zu halten. Manche entwickelten sich aus einem Hospiz heraus, wo Pilger, Bedürftige und Kranke zur Verpflegung und zum Schutz unterkommen konnten. Somit waren die ersten Ritterorden geistlich. Erst im Spätmittelalter entwickelten sich höfische Ritterorden.
Bekannte Orden
Die bekanntesten Ritterorden sind Templer, Deutsche, Johanniter und Malteser. Bis auf den Lazarus-, Johanniter- und den Malteserorden gibt es heute keinen der Orden mehr. Alle anderen Orden wurden oder haben sich aufgelöst. Die, die sich heute z.B. als Templerorden bezeichnen sind Neugründungen, die nicht von der Kirche anerkannt sind und damit nicht zu den Ritterorden zu zählen sind.
karitative Orden
Johanniter und Malteser haben sich im Laufe der Zeit auf ihren Anfang als Hospiz des heiligen Johannes zurückbesonnen und gehen heute vorwiegend karitativen Tätigkeiten nach. Durch den Verlust des heiligen Landes musste sich der Johanniterorden erst nach Rhodos, dann nach Malta zurückziehen. Dadurch änderte sich auch der Gründungsname von 1099 in „Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom Hl. Johannes zu Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta“. Wobei zu dem alten Namen nur die beiden Zusätze Rhodos und Malta kamen. Bald war der Orden nicht mehr als Hospitaliter oder Johanniter sondern als Malteserorden bekannt. Ab 1538 spaltete sich von diesem der Johanniterorden als evangelischer Orden ab. Somit sind die beiden noch bestehenden Orden aus ein und demselben entstanden.
Der Deutsche Ritterorden
Ähnlich wie der Johanniterorden begann der Deutsche Orden sein Dasein als ein Hospiz. Dieser wurde von deutschen Kaufleuten 1190 während des dritten Kreuzzuges in Akkon als Feldhospiz gegründet. Ging aber schon bald nach Jerusalem, wo er sich nach dem dortigen Hospiz „Orden der Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem“ nannte. Neben den üblichen Bedingungen für die Aufnahme in einen Ritterorden musste man im Deutschen Orden Deutscher sein um überhaupt aufgenommen werden zu können.
Die Templer
Der bekannteste Ritterorden überhaupt ist der der Templer. Zwar ist ihr Gründungsjahr 1118 später als das der Hospitaliter, doch Aufgrund ihrer Gründung sind die Templer der erste geistliche Ritterorden. Im Gegensatz zu den Hospitaliter, die zuerst nur ein Hospiz waren und später erst auch Ritter hatten, waren die Templer zuerst nur Ritter. Die Templer nannten sich "Arme Ritterschaft Christi vom salomonischen Tempel". Ihr Name rührt daher, dass sie in Jerusalem einen Teil des Palastes bekamen, der sich auf dem Tempel Salomos befand.
Der Lazarusorden
Im Orden des heiligen Lazarus, fanden Ordensritter aller Orden und auch weltliche Ritter Aufnahme. Wer in diesem Orden als Ritter aufgenommen wurde, litt für gewöhnlich an Lepra. Der Lazarusorden entwickelte sich aus einem Hospiz, das außerhalb der Mauern von Jerusalem aufgeschlagen war. Dort wurden zuerst Kranke und Verletzte versorgt und es war auch ein Ort zur Pflege von Leprakranken. Die Ritter dieses Ordens trugen ein grünes Kreuz. Obwohl sie praktisch keine Rüstung trugen, gehörten sie zu den gefürchtetsten Rittern. Da sie an einer unheilbaren Krankheit litten fürchteten sie sich nicht vor dem Tod. Ein Teil dieser Krankheit machte sie für den Feind scheinbar unverwundbar, denn durch die Krankheit empfindet man kaum Schmerz bzw. hat so starke Schmerzen, das sie die Verwundungen kaum bemerken.
weitere Orden
Neben den Ritterorden des heiligen Landes gab es überall dort, wo der Kampf gegen Heiden geschlagen werden musste oder auch große Pilgerstraßen entlangführen auch andere Ritterorden, die teilweise nur lokale Bedeutung hatten und sich teilweise auch in größere Orden auflösten.
namhafte Orden
Spanien: Santiagoorden, Ritter von Calatrava, Évora und Aviz Orden, Ritter von st. Julian und Alcantaraorden, Mercedarierorden, Liebfrauen von Montjoie, St. Georgsritter von Alfama, Christusorden, Orden unserer Lady zu Montesa
Italien: Tauorden, Ritter von St Stefano von Tuscany
Deutschland: Schwertbrüder
Ziele der Orden
Eins haben all die Ritterorden gemeinsam, egal ob sie aus einem Hospiz heraus gegründet wurden oder ob sie als reiner Ritterorden gegründet wurden. Ihre militärische Aufgabe bestand darin, das Land von den Ungläubigen zu befreien, zu halten und die Pilger zu schützen. Was sie aber nicht unbedingt davon abhielt gegeneinander Krieg zu führen, wie z.B. Templer und Hospitaliter.